Sicherung der Waldsiedlung, 1980er Jahre, Fotos: BStU
Diese Aufnahmen zeigen die Abschottung der Waldsiedlung gegenüber der Umgebung: Der gesamte Innenring, wo die Funktionäre wohnten, war von einer Betonmauer umgeben. Das Gelände des Außenrings, in dem sich die technische Infrastruktur und die Wohnbauten für das Personal befanden, umgab ein hoher Zaun. Beide Areale waren nur mit speziellen Ausweisen zu betreten.
Zur Versorgung der Spitzenfunktionäre eingesetzte Mitarbeiter der Hauptabteilung Personenschutz des MfS, 1960 und 1989, Grafik: Thomas Kamm
Wie hat sich der Objektkommandant bzw. der von ihm beauftragte Offizier (nicht der diensthabende Posten) gegenüber Besuchern und Vertretern der Massenmedien (DDR und International) zu verhalten, undatiert (Anfang Dezember 1989), BStU
Das MfS bzw. dessen Nachfolger, das Amt für Nationale Sicherheit, versuchte mit dieser Anweisung, die in der Siedlung verbliebenen ehemaligen Spitzenfunktionäre vor dem Ansturm der Medien und schaulustigen Bürgern zu schützen.
Nach einem vergeblichen Versuch zwei Tage zuvor gelangte das Team um Reporter Jan Carpentier am 23. November gemeinsam mit Vertretern der "Aktuellen Kamera", der "Jungen Welt", des "Neuen Deutschland", der "Berliner Zeitung" und anderen Journalisten aus der DDR in die Waldsiedlung. Medienvertreter aus der Bundesrepublik wurden abgewiesen.