Schreiben der Firma Eltz KG an den Sonderbaustab 10, 6. Mai 1960, Landesarchiv Berlin
Das Berliner Unternehmen sollte die versenkbaren Fenster im Funktionärsclub einbauen und formulierte die Probleme, die einer termingerechten Ausführung im Wege stünden. Auch die Abdichtung des Schwimmbeckens lief nicht nach Plan, sodass die Schwimmhalle erst 1962 eröffnet werden konnte.
Möblierungsplan – Sortimentsanordnung für das „Ladenkombinat“, 1974, BStU
Aus dem Plan geht die ganze Breite des Angebots für die Spitzenfunktionäre hervor. Zusätzlich konnten diese jederzeit „Sonderwünsche“ gegenüber dem Verkaufspersonal äußern, das diese an die verantwortlichen Stellen weiterleitete.
Fassadengestaltung des „Ladenkombinats“, 1974, BStU
Mit der Modernisierung des „Ladenkombinats“ ging auch eine Aufstockung und Erweiterung des Sortiments einher.
Abschlussbericht des Leiters der Abteilung V der Hauptabteilung Personenschutz, 22. September 1978, BStU
Die Mitarbeiter des VEB Letex, der mit der Versorgung der Waldsiedlung beauftragt war, nutzten die Leipziger Messen, um Handelspartner aus der Bundesrepublik zu treffen. Insbesondere Textilien und Nahrungs- und Genussmittel im „Ladenkombinat“ stammten aus dem Westen.
Grundriss der Schwimmhalle im Funktionärsclub, 23. Januar 1985, BStU
Mitte der 1980er Jahre wurde der „Wellnessbereich“ im Funktionärsclub umfassend saniert. Wie auch bei anderen Bauvorhaben in der Waldsiedlung mussten „Fremdbetriebe“ zur Unterstützung herangezogen werden.
Schreiben des Leiters der Hauptabteilung Personenschutz Günter Wolf an Erich Mielke, 15. Oktober 1987
„Sonderwünsche“ wie der der „Genossin Verner“ – der Witwe des 1986 verstorbenen Politbüromitglieds Paul Verner – wurden häufig beim Verkaufspersonal abgegeben. Nach einer Berechnung der anfallenden Kosten wurden sie Erich Mielke vorgelegt, der meist umgehend seine Bewilligung gab.
Devisenausgaben für die Versorgung der Politbüromitglieder, 1980-1989, Grafik: Thomas Kamm
Bis Ende der 1970er Jahre hatte eine Million Valutamark jährlich gereicht, um die Bedürfnisse der Politbüromitglieder zu befriedigen. Bis Ende der 1980er Jahre war dieser Bedarf auf fast neun Millionen Deutsche Mark gestiegen.
Notiz von Gerd Schmidt an seine Kundinnen, 8. November 1989, BStU
Innerhalb weniger Tage wurde das Angebot des „Ladenkombinats“ entsprechend der Anweisungen des Politbüros vom 7. November 1989 umgestellt. Diese Regelung war von der Verwaltung der Waldsiedlung mit ausgearbeitet worden. Insbesondere hatte man sich dort um die anstehenden „Bereinigungen“ des Warenansortiments von den bis dahin verkauften Waren aus dem Westen gekümmert – während der vorübergehenden Schließung des Geschäfts wurden diese umgesetzt.
Aufnahmen vom Warenangebot des „Ladenkombinats“, 30. November 1989, Fotos: Bundesarchiv, Bild 183-1989-1130-409 / Fotograf: Hubert Link, Bundesarchiv, Bild 183-1989-1130-414 / Fotograf: Hubert Link, Bundesarchiv Bild 183-1989-1130-412 / Fotograf: Hubert Link
Die Fotos zeigen das „bereinigte“ Sortiment nach den Anweisungen vom 7. November 1989.
Schwimmbad im Funktionärsclub, 23. November 1989, Foto: Bundesarchiv Bild 183-1989-1123-032 / Fotograf: Peter Zimmermann
Ruhebereich im Funktionärsclub, 30. November 1989, Foto: Bundesarchiv Bild 183-1989-1130-423 / Fotograf: Hubert Link
Abb. 12
„Ladenkombinat“ in der Waldsiedlung, 30. November 1989, Foto: Bundesarchiv Bild 183-1989-1130-410 / Fotograf: Hubert Link