Gratulationsschreiben des Karl-Litke-Heims der SED-Bezirksleitung Berlin an Konrad Naumann, undatiert (November 1978), Landesarchiv Berlin
Das Kollektiv verband seine Gratulation zum 50. Geburtstag des 1. Sekretärs der Bezirksleitung mit dem Versprechen, seine politische „Zielstellung“ bis zum 30. Jahrestag der DDR – dem 7. Oktober 1979 – zu erfüllen. Der Hinweis „hohe staatliche Auszeichnung“ bezieht sich auf den Karl-Marx-Orden, der 1978 an Naumann verliehen worden war.
Schreiben des Leiters der Hauptabteilung Personenschutz Günter Wolf an Erich Mielke, 15. Juni 1979, BStU
Naumanns Wunsch nach einem Videorekorder wurde aufgrund seiner Position als „führender Repräsentant“ selbstverständlich bewilligt – es war eher ungewöhnlich, dass solche „Sonderwünsche“ von den Politbüromitgliedern näher begründet wurden.
Protokoll der Politbürositzung vom 5. November 1985, Bundesarchiv
Das Protokoll hält die sofortige „Beurlaubung“ von Konrad Naumann ebenso fest wie die Einsetzung von Günter Schabowski als dessen Nachfolger. Naumann verließ nach Erledigung des Tagesordnungspunktes 2 die Sitzung.
Entlassungsgesuch von Konrad Naumann an Erich Honecker, 6. November 1985, Bundesarchiv
Konrad Naumann kam mit diesem Schreiben der Anordnung des Politbüros vom Vortag nach – wie üblich schob er „gesundheitliche Gründe“ vor.
Schreiben Konrad Naumanns an Erich Honecker, 7. November 1985, Bundesarchiv
Ergänzend zu seinem „offiziellen“ Entlassungsgesuch verschickte Naumann einen Tag später ein persönlich gehaltenes Schreiben an den „lieben Erich“. Er gab darin seiner Verzweiflung über die Absetzung Ausdruck.
Schreiben Konrad Naumanns an Erich Honecker, 26. November 1985, BStU
Konrad Naumann akzeptierte seinen durch die Abstimmung im Zentralkomitee der SED nun auch formal vollzogenen Ausschluss aus dem Politbüro. In der Anlage äußerte er eine Reihe von Wünschen an den Generalsekretär – fast alle wurden abschlägig beschieden.
Maßnahmen im Zusammenhang mit der Entbindung der Genossen Herbert Häber und Konrad Naumann von ihren Funktionen, 19. November 1985, BStU
Bis ins kleinste Detail regelte das Papier, welche Privilegien den ehemaligen Politbüromitgliedern wann entzogen wurden. Beide hatten sobald als möglich die Waldsiedlung zu verlassen.