Den Geheimdienstchef und den sowjetischen Diplomaten verband eine langjährige Jagdfreundschaft. Während der gemeinsamen Ausflüge wurden auch politische Entscheidungen vorbereitet.
Das Foto zeigt eine Reihe der besonders leidenschaftlichen Jäger unter den höchsten SED-Funktionären (von links nach rechts): Erich Mielke im hellen Mantel, Günter Mittag, der Verantwortliche für Wirtschaftsfragen, Paul Verner, den sowjetischen Botschafter Pjotr Abrassimow, Erich Honecker mit seiner Tochter Sonja, (unbekannt), Hermann Axen.
Erich Mielke hatte im Gegensatz zu den meisten anderen Politbüromitgliedern kein eigenes „Freizeitobjekt“. Aber er war der alleinige Nutzer des MfS-eigenen Schlosses Wolletz und auch andere Stasi-Immobilien standen für ihn zur privaten Nutzung zur Verfügung. Ein Beispiel dafür ist die Hochzeitsfeier seines Sohnes auf Schloss Dammsmühle.
Soweit möglich, sollten die Politbüromitglieder vor Belästigungen und Unannehmlichkeiten geschützt werden. Dazu gehörte auch, dass die Protokollstrecke frei gehalten wurde zum Beispiel von LKW-Transporten – auch die Nationale Volksarmee war angewiesen, diese Routen zu vermeiden. Erich Mielke regelte solche Angelegenheiten häufig persönlich.

Alle Bestellungen aus dem Westen, die als „Sonderwünsche“ beim Personal des „Ladenkombinats“ abgegeben wurden, landeten zur Bewilligung auf dem Schreibtisch von Erich Mielke.